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Tube-Trends von RSA

Aktualisiert am: 18.04.2008 13:57
Neue Säge-Zentren von RSA für die wachsende Vielfalt an Werkstoffen und Werkstückgeometrien


Die Messe Tube, die am 04. April 2008 in Düsseldorf zu Ende gegangen ist, hat einen Trend bestätigt: Durch die Weiterentwicklung von Stählen und Legierungen wie auch von Werkstückgeometrien, werden ständig neue Forderungen an die Vorfertigung gestellt.
Gerade die Leistungssteigerungen beim Laserschweißen ermöglichen neue Geometriegebungen bei Stahlprofilen. Und aus den Labors der Metallurgen kommen immer neue Ideen für hochfeste Werkstoffe, die neue Konstruktionsmöglichkeiten eröffnen. Die Zielsetzung hierbei ist vielfältig: Der Fahrzeugbau sucht nach immer neuen Möglichkeiten zur Gewichtsreduzierung. Im Anlagenbau sollen neue Werkstoffe die Energieeffizienz steigern. Die Vereinfachung von Konstruktionen im Maschinenbau oder neue Gestaltungsmög-lichkeiten im Hoch- und Tiefbau sind weitere Anwendungsgebiete, die Stahlkocher und Stahlverarbeiter im Blick haben.


Wachsende Vielfalt an Werkstücken,
wachsende Herausforderungen für die Vorfertigung


Die wachsende Vielfalt an Werkstoffen und Geometrien bringt damit auch neue Herausforderungen für die Vorfertigung. Beim Zuschneiden der Halbzeuge und bei der ersten Anarbeitung müssen neue Wege beschritten werden, um weiterhin wirtschaftlich arbeiten zu können. Dazu zählt die Vielseitigkeit der Maschinen. Nur wenn eine große Bandbreite an Werkstoffen und/oder Abmessungen mit ein und der gleichen Maschine bearbeitet werden können, ist eine optimale Auslastung möglich. Gleichzeitig muss allerdings auch die Ausbringung stimmen. Zudem kann sich die Vorfertigung von Billigimporten aus Fernost nur durch eine entsprechend hohe Qualität und Liefertreue auszeichnen - also sind auch hier keine Kompromisse möglich. Qualitätshalbzeuge zeichnen sich daher durch eine hohe Genauigkeit, eine weitestgehend beschädigungsfreie Oberfläche, optimale Winkligkeit und geringe Rautiefen der Schnittflächen aus. Entgratete Werkstücke gehören heute zum Standard. Immer öfter werden aufgrund enger Toleranzvorgaben allerdings auch geplante Werkstücke oder gefaste Teile gefordert.

Da sich solche Forderungen genauso rasant verändern, wie die Entwicklungen der Endabnehmer, gilt es zudem stets in der Lage zu sein, auf künftige Forderungen zu reagieren.



RSA entwickelt hochflexible und vielseitige Säge-Zentren

Die Qualität der Anarbeitung haben viele Unternehmen inzwischen als Differenzierungsmerkmal begriffen. Und mit dem nötigen Know-how und der richtigen Maschinenausstattung ist mit diesem Teil der Wertschöpfungskette auch Profit zu erwirtschaften. Genau das ist Zielsetzung des Unternehmens RSA. Als Partner und Know-how-Träger von Betrieben mit Fixlängenfertigung und Anarbeitung hat sich das Unternehmen auf die Prozesse der Vorfertigung spezialisiert. Zwei Neuentwicklungen im Bereich Säge-Zentren hat RSA auf der Tube vorgestellt. Die extrem unterschiedlichen Anwendungsgebiete dieser beiden Säge-Zentren stehen exemplarisch für die große Bandbreite an Kompetenz, die heutige Maschinenentwickler benötigen.

Vorgestellt wurde zum einen die RASACUT SK als Säge-Zentrum für kurze Rohre im Fixlängenbereich von 15 bis 150 mm. Das vorgestellte Säge-Zentrum umfasst nach dem Sägen das integrierte Entgraten. Erweiterbar ist das Säge-Zentrum allerdings auch um die Prozesse Fixlängenmessung sowie das Reinigen und Trocknen der Werkstücke. Kurze Rohrstücke ab 15 mm werden sehr häufig als Bestandteil von Gummi-Metall-Verbindungen im Fahrzeugbau eingesetzt. Dazu sind die Maßhaltigkeit, die beschädigungsfreie Oberfläche und die absolut zuverlässige Verrundung der Kanten zentrale Forderungen an die Vorfertigung. Um wirtschaftlich produzieren zu können, hat RSA das Säge-Zentrum RASACUT SK für diese Bedürfnisse ausgelegt und erreicht zudem eine sehr hohe Ausbringung.

Dazu ein Zahlenbeispiel: Auf der Messe Tube wurde ein Rohr mit dem Durchmesser 12 mm, einer Wandstärke von 2 mm aus dem Werkstoff E 235 gesägt. Bei einer Fixlänge von 90,7 mm wurde eine Stundenleistung von 3.327 Stück erreicht. Dieser Wert bildet nicht eine Taktzeit ab, sondern ist die tatsächliche Ausbringung inklusive aller Nebenzeiten.


Neues Säge-Zentrum für Rohr und Vollmaterial
bis Durchmesser 170 mm


Ähnliche Forderungen der Endabnehmer werden an die Vorfertigung für das Zuschneiden von Rohren und Vollmaterialstäben im Durchmesserbereich 20 bis 170 mm gestellt. Allerdings sind die physikalischen Herausforderungen diese Werkstücke zu sägen ganz andere. Daher hat RSA das Säge-Zentrum RASACUT XXL entwickelt. Das Fachpublikum auf der Tube hat diese Neuentwicklung mit höchstem Erstaunen aufgenommen. Besondere Beachtung fand die hohe Ausbringung. Auf der Messe wurde ein Rohr mit dem Durch-messer 121 mm, einer Wandstärke von 11 mm aus dem Werkstoff S 355 gesägt. Bei einer Fixlänge von 30 mm betrug die Ausbringung 413 Stück pro Stunde. Auch hier ein Wert, der inklusive aller Nebenzeiten gilt und damit die tatsächliche Leistung ausdrückt.

Ein Ausbringungsbeispiel für Vollmaterial: Werkstoff 42CrMo4 im Durchmesser 130 mm und einer Fixlänge von 11,5 mm wird mit einer Leistung von 201 Stück pro Stunde gesägt. Da hier ein Hochleistungs-Kreissägeverfahren zur Anwendung kommt, liegen die Vorteile gegenüber sonst üblichen Bandsägen für diese Dimensionen klar auf der Hand. Eine um ein Vielfaches höhere Ausbringung und eine deutlich verbesserte Qualität der Winkligkeit und Rautiefen der Schnittfläche. Gerade für die Vorfertigung von Schmiederohlingen ergibt sich durch die verbesserte Präzision die Möglichkeit des grammgenauen Zuschneidens und damit eine Vereinfachung der Weiterverarbeitungsprozesse.

Interessant war auch die Lösung, die RSA für das Sortieren der Zuschnitte vorstellte. Üblicherweise werden kurze Abschnitte mit einem Knickarm-Roboter sortiert. Darüber hinaus bietet RSA jedoch auch die Sortierung über eine Weiche an. Dabei gelangen die Fixlängen über ein Transportband in drei unterschiedliche Behälter, die wahlweise angesteuert werden können. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn aus einer Ausgangslänge unterschiedliche Fixlängen gesägt werden. Große Fixlängen können auf einem Abrolltisch abgelegt oder in einem Gurtmagazin aufgefangen werden. Auch hier gilt wie für alle RSA-Sägen: Die Modulbauweise ermöglicht das Entgraten, Prüfen, Reinigen und Stapeln über Portalroboter in einem Säge-Zentrum. Das Nachrüsten einzelner Module ist problemlos möglich.

Nach Aussage von RSA hat die Vorstellung der RASACUT XXL auf der Tube dazu geführt, dass zahlreiche Unternehmen überlegen in ihrer Vorfertigung von Bandsägen abzurücken. Insbesondere dort, wo die Endabnehmer im Fahrzeug- oder Maschinenbau zu finden sind.

Besonders gelobt wurde von den Messebesuchern auch die Vielseitigkeit der RASACUT XXL. Sie ist nicht nur deutlich schneller als viele derzeitig auf dem Markt befindliche Kreissägen, sondern deckt auch ein viel größeres Werkstückspektrum ab. Damit ist eine optimale Auslastung - und so eine kurze Amortisationszeit - sicher.