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Rundgang bei der Firma Mayer

Aktualisiert am: 15.11.2006 11:14
Diesen Monat habe ich mich für eine neue Folge des "Lohnsäger Specials" mit Herrn Mayer aus Neuenrade verabredet. Ich war zuletzt vor ungefähr 18 Monaten bei Ihm zu Besuch und erwartete ein solides, kleines Familienunternehmen mit gesunden, mittelgroßen Aufträgen. Und dann das. Manchmal kommt eben alles anders als man denkt. Aber lesen Sie selbst, was mich bei Familie Mayer erwartet hat.

Sägebörse:

Guten Tag Herr Mayer, herzlichen Dank für Ihre Einladung. Ich freue mich Sie wieder einmal persönlich zu sehen.

Herr Mayer:

Guten Tag Herr Motte, ich danke Ihnen für die Möglichkeit meine Firma in Ihrem "Lohnsäger Special" vorstellen zu dürfen. Seien Sie willkommen. Schauen Sie Sich ruhig mal ein wenig bei mir um.












Sägebörse:

Da hat sich aber bei Ihnen viel verändert seit meinem letzten Besuch. Ihre Produktion platzt ja aus allen Nähten. Keine Maschine steht mehr an ihrem alten Platz.

Herr Mayer:

Ja, wir haben umstellen müßen um Platz für die neuen Maschinen zu schaffen. Die vollautomatische Fertigungslinie von RSA ist dazugekommen und eine neue Conni-Doppelschnittsäge steht seit dieser Woche. Dazu gibt es noch eine Reihe von Innovationen bei den Anarbeitungsmaschinen.

Sägebörse:

Wie man sieht ist das Lager für Vormaterial im gleichen Umfang mit gewachsen.



Herr Mayer:

Nein, es ist sogar noch deutlich mehr gewachsen. Wir lagern mittlerweile einen Großteil Vormaterial für unsere Kunden ein. Auch die fertigen Teilen nehmen mehr Raum in Anspruch. Wir überlegen derzeit eine neue Halle zu bauen um Produktionsfläche und Lagerkapazität um 100 % zu erhöhen. Seit Jahren ständig steigende Auftragszahlen zwingen uns zu diesen Überlegungen.











Sägebörse:

Die Zeiten des kleinen Familienunternehmens sind dann wohl vorbei?

Herr Mayer:

Nein, das nicht. Wir legen trotz 13 Mitarbeitern und einer teilweise dreischichtigen Fertigung immer noch Wert auf das Familiäre. Neben meiner Frau, meiner Tochter und mir sind weitere Verwandte bei uns tätig, so können wir auch den Umgang mit unseren Kunden familiär halten.

Sägebörse:

Merken Ihre Kunden bei dieser Geschäftsgröße den familiären Umgang noch?

Herr Mayer:

Ja, auf jeden Fall, und sie bestehen sogar darauf. Persönliche Beratung, großes Fachwissen und flexibele Auftragsplanung sind ein wichtiger Baustein zu unserem Erfolg. Auch die Nöte kleiner Kunden erst zu nehmen stand immer auf unserer Fahne und wird auch weiterhin dort stehen, was aber nicht bedeuten darf die großen Kunden zu vernachlässigen. Die Lösung liegt in der Kapazitätserweiterung und die sehen Sie ja hier.











Sägebörse:

Sie sprachen gerade von Fachwissen. Das interessiert mich etwas näher. Was haben sich meine Leser darunter vorzustellen? Klären Sie über Sägetechnik auf?

Herr Mayer:

Zur Not auch das, aber in den meisten Fällen geht es darum die Möglichkeiten unserer Sägen mit dem weiteren Fertigungsprozess unserer Kunden abzustimmen. Hierfür braucht man auch ein großes Maß an Fachwissen in anderen Fertigungsbereichen um die beste Möglichkeit für den gesammten Prozess zu finden. Diese Kompetenz ist bei uns vorhanden. Das sichert die Nähe zum Kunden, fördert ein partnerschaftliches Verhältnis und sorgt so für eine hohe Zufriedenheit beim Kunden.















Sägebörse:

Kommen wir abschließend noch zu einem Punkt, der mir schon bei meinem ersten Besuch ins Auge gefallen ist. Sie sind eines der wenigen Lohnsägeunternehmen, die sowohl mit Hochleistungskreissägeautomaten als auch mit Bandsägen arbeiten. Die Klientel ist doch eine komplett andere. Während es bei der Kreissäge um kleine Durchmesser in relativ hohen Stückzahlen geht, dreht sich bei der Bandsäge alles um kleinere Stückzahlen bei deutlich größeren Materialabmaßen. Wie läßt sich das in einer "TS 16949-2002 zertifizierten", völlig durchstrukturierten Fertigung wie Ihrer durchhalten?

Herr Mayer:

Das scheint nur kompliziert, aber andersherum wird ein Schuh daraus. Nur die Möglichkeit kleine und große Stückzahlen in kleinen und großen Abmaßen fertigen zu können, ermöglicht es uns für alle Kunden ein geeignetes Konzept zu stellen. Durch die höhere Flexibilität der Bandsäge können wir kleinere Losgrößen schon einmal schnell dazwischen schieben. Das können dann aber durchaus auch mal kleine Rohre sein, die normalerweise auf der Kreissäge gefertigt würden. Aber das geht auch andersherum. Sägen wir für einen Kunden über Jahre kleine Lose in Rund 60 mm Vollmaterial auf der Bandsäge und die Stückzahlen wachsen, geht der Auftrag in Zukunft auf die Kreissäge.







Grundsätzlich haben Sie aber recht. Unsere Fertigung ist zweigeteilt. Die Kreissägeproduktion auf 6 Hochleistungsautomaten steht für enge Toleranzen, hohe Ausbringung und 100% Kontrolle durch Messen in Linie. Hier gehen wir bis Durchmesser 100 mm in allen Werkstoffen und lagern ständig für unsere Kunden 300 - 400 Tonnen Vormaterial ein. Die Bandsägeproduktion geht bis Durchmesser 260 mm und steht für kleine Serien, hohe Flexibilität und Zuführung zu unserer Anarbeitung. Diese umfasst dann das Drehen auf CNC-Automaten, Bohren, Phasen, Planen, Entgraten und Waschen.

Sägebörse:

Herr Mayer ich danke Ihnen sehr für diesen offenen Rundgang durch Ihre Produktion und die erläuternden Worte.

Herr Mayer:

Ich danke Ihnen Herr Motte. Ich würde mich freuen, wenn Ihre Leser etwas Interessantes für sich haben mitnehmen können.