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KASTO Blechlager pusht Fertigungs-Performance

Aktualisiert am: 16.09.2015 06:22

Keller Blechtechnik GmbH in Endingen a. K. steigert durch konsequentes Investment in die Lager- und Materialfluss-Automatisierung die Produktivität um mehr als 25%; bei gleichzeitiger Ausweitung der Material-Verfügbarkeit und spürbarer Reduzierung des Materialverschnitts.


Ideen in Blech gut beraten, gut gelöst in der Kombination der beiden Slogans der Keller Blechtechnik GmbH, D-79346 Endingen am Kaiserstuhl, steckt die Philosophie eines typisch mittelständischen Unternehmens, dessen Ursprünge auf das Jahr 1901 zurückgehen. Vom Urgroßvater des heutigen Geschäftsführenden Gesellschafters, Harald Keller, als Schmiede und Hufbeschlagbetrieb gegründet und vom Großvater fortgeführt, begannen der Vater und ein Onkel dann ab Anfang der 90er Jahre mit der industriellen Blechbearbeitung. Folglich kam der Junior des Öfteren mit dem Werkstoff Blech in Kontakt und daraus entwickelte sich eine Affinität um nicht zu sagen Faszination, die bis heute anhält. Spätestens mit dem Einstieg von Harald Keller im Jahr 2001 nahm die Entwicklung, als fortan strikt auf Industrie-Dienstleistungen fokussierter Betrieb, einen rasanten Verlauf, weshalb bei der Keller Blechtechnik GmbH heute über 40 Mitarbeiter/Innen beschäftigt sind. Setzten schon die Vorgänger stark auf den Einsatz neuer Technologien (1991 Stanzmaschinen, 1997 Laser- Schneidanlage und CNC-Gesenkbiegepressen), führte und führt Harald Keller diesen Kurs mit der Strategie einer durchgängig vernetzten flexiblen Auftragsfertigung fort. Als seit 1965 zertifizierter Schweißfachbetrieb und Lieferant von Blech- sowie Metallteilen für Landmaschinen, den Maschinenbau und als Hersteller von Ölbehältern einerseits sowie als Zulieferer für die Automobilindustrie hatten wir zwar ein breites Kundenspektrum, konnten diesen aber nicht alle relevanten Technologien und Leistungen anbieten. Deshalb haben wir das Fertigungs-Portfolio Stück für Stück ausgebaut und mit dem Einsatz neuer Technologien und Verfahren ein starkes Wachstum generiert. Wir bieten heute alles für die industrielle Blechteilefertigung ab dem Laser-Schneiden und Stanzen über das Laser-Schweißen und -Beschriften, Biegen und Umformen, Schleifen und Gleitschleifen, Einpressen sowie die Oberflächenveredelung durch Pulverbeschichtung alles aus einer Hand, so Harald Keller bei der Vorstellung seines Unternehmens.



Als spezialisierter Universalist zum Erfolg

Heute kommen die Kunden aus den Bereichen Nahrungsmittelproduktion, Medizintechnik, Automotive, Maschinenbau, Landmaschinen und Metallbau usw. und dieses breite Spektrum an Kunden stellt für die Fertigung wegen der z. T. sehr unterschiedlichen Materialien immer wieder eine große Herausforderung dar. Um die Kunden schnell beliefern zu können, greift man bei Keller Blechtechnik heute auf ein umfangreiches Materiallager zurück, das auf einem von Harald Keller als Technikerarbeit erstellten Lager- und Materialflusskonzept beruht. Früher waren die unterschiedlichen Werkstoffe/Bleche/Materialien auf mehrere Lagerorte verteilt, wodurch sich ein hoher Aufwand für Disposition, Transport und Handling ergab. Heute stellt sich dies ganz anders dar. Mit Hilfe der Firma KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG, D-77855 Achern-Gamshurst, dem Marktführer in den Bereichen Metallsägetechnik sowie Langgut- und Blechlagersysteme, entstand eine Lager- und Materialflusslösung nach Maß, nämlich zur direkten Versorgung einer hoch automatisierten Laserschneidanlage mit Beladesystem direkt aus dem Blechlager. Als Herzstück fungiert ein Blechlagersystem von KASTO der Baureihe UNITOWER B 3.0 mit 89 Paletten-Lagerplätzen. Die Paletten nehmen Bleche im Format 3.000 x 1.500 mm auf und können bis zu einer Stapelhöhe von 90 mm mit verschiedensten Blechen beladen werden. Die Nutzlast ist jeweils 3 Tonnen, sodass bei 89 Paletten sofort auf rund 270 Tonnen Bleche zugegriffen werden kann. Da bei Keller Blechtechnik Bleche aus Stahl, Niro und Aluminium in den Dicken ab 0,5 und bis 20 mm verarbeitet werden, ergibt sich aus der Lagerkapazität ein hoher Verfügungsgrad für schnelle Reaktionen auf Kunden- Wünsche und -Prioritäten. Das automatische Lagersystem weist zur Ein-/Auslagerung von Systempaletten sowie zu direkten Beschickung des Beladesystems an der Laseranlage mit Blechen eine Querstation (Station I) mit Querfahrwagen und eine Längsstation (Station II) mit Längsfahrwagen auf. Zur Be- und Entladung der ausgepackten Blechpakete per Stapler oder Schwenk-/Hallenkran ist der Querfahrwagen mit einer hydraulischen Stempel-Hubeinrichtung ausgerüstet.

Das automatische Lagersystem als Herz des Materialfluss-Konzepts

Der Längswagen zur Versorgung des Laseranlagen-Beladesystems hat einen Ablageplatz zum sukzessiven Ein-/Auslagern von Systempaletten bzw. für die hauptzeitparallele Rückführung (während der Laserbearbeitung) nicht mehr benötigter Bleche/Paletten. Beide Stationen bzw. die Fahrwagen haben eine optische Konturenkontrolle, um in jedem Paletten-Beladezustand die Betriebssicherheit sicherzustellen und Störungen zu vermeiden. Für das Paletten-/Blech- Handling ist das dynamische Regalbediengerät zuständig, das mit Fahrgeschwindigkeiten von max. 22 m/min im Hubwerk und 20 m/min in der Systempaletten-Zieh-/Schiebeeinrichtung arbeitet. Die Systemsteuerung KASTO-EasyControl ist als Automatik- oder Handsteuerung zu nutzen und beinhaltet auch die Auftragsverwaltung für das gesamte Lagersystem. Zudem besteht eine Schnittstelle zur Laserschneidanlage bzw. deren Beladesystem, um den sicheren Beschickungsablauf zu gewährleisten. Martin Stöckle, Vertriebsteamleiter bei KASTO zur pfiffigen Komplettlösung bei Keller Blechtechnik GmbH: Wir konnten hier auf Grundlage der Standardausführungen des Blechlagerturms UNITOWER B 3.0 und mit angepasster Anordnung der Quer- und Längsstationen eine sehr kompakte Anlage realisieren. Da die Platzverhältnisse durch die Anordnung der Laserschneidanlage und des weiteren Equipments in der Halle ziemlich beengt waren, machten wir den Vorschlag, das Lagersystem hinter der bestehenden Hallenwand aufzustellen, um die Blechpaletten auf kürzestem Weg in den Bereich des Beladesystems befördern zu können. Dadurch minimieren sich die Wechselzeiten und die Laseranlage ist im hier praktizierten 1,5-schichtigen Betrieb mit Bedienung sowie in der 2. und 3. unbemannten Schicht fast unterbrechungsfrei zu nutzen. Gesamthaft betrachtet ergibt sich zum einen ein signifikantes Produktivitäts-Plus von rund 25%. Zum anderen führte die jetzt mögliche aktuelle Lager- und Bestandsübersicht dazu, dass der Lagervorrat optimiert und der Verschnitt verringert werden konnte.



Wie ein KASTO-Lagersystem die Wertschöpfung steigern hilft

Diese und weitere positive Auswirkungen des bei Keller Blechtechnik durchgängigen Lager- und Materialflusskonzepts veranlassten Harald Keller zu folgendem Resümee: Zum erwähnten Produktivitäts-Plus von 25% kommen solche Vorteile wie Vermeidung von Beschädigungen durch mehrfaches Lager- und Transport-Handling, bessere Auslastung der Laseranlage durch geringere Stillstandzeiten, Wegfall des Transports von Außenlagern und damit auch Schutz vor Witterungseinflüssen, platzsparende und kostengünstige Lösung durch Bauen in die Höhe, breiteres Materialprogramm und damit höhere Materialverfügbarkeit für eine schnelle Reaktion auf Kunden-Anforderungen und schließlich auch mehr Komfort und Sicherheit für die Mitarbeiter. Penibel gerechnet ist die Annuität allein schon durch diese Faktoren bezahlt, sprich die Amortisation für diese Investition hilft auf intelligentem Weg die Wertschöpfung zu steigern.