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Interview mit Herrn Jürgen Otto

Aktualisiert am: 15.02.2007 08:35
Die große Resonanz auf unseres "Lohnsäger Specials 2006" hat die Redaktion bewogen im Jahr 2007 weitere Lohnsägereien im Verlaufe des Jahres vorzustellen. Im Januar wollen wir gleich mit unserem jüngsten Mitglied unter den Lohnsägern auf der Sägebörse anfangen, der Firma Jürgen Otto. Hier sprachen wir mit Herrn Otto persönlich.






Sägebörse:
Guten Tag Herr Otto. Herzlichen Dank für die Zeit, die Sie gefunden haben unseren Lesern einige Fragen über Ihr Unternehmen zu beantworten.

Otto:
Guten Tag Herr Motte. Ganz meinerseits. Es freut mich, dass Sie Zeit für unser kleines Unternehmen gefunden haben.














Sägebörse:
Klein stimmt wohl nicht ganz. Ihre Firma ist im Lohnsägen noch weitestgehend unbekannt aber auf anderen Gebieten doch schon "alt eingesessen". Wieviel Mitarbeiter beschäftigen Sie denn in der kompletten Fertigung?

Otto:
Wir haben insgesamt dreizehn Mitarbeiter, einer davon im Büro und zwölf in der Produktion. Die meisten davon arbeiten im Trowalbetrieb und nur einer in der Sägerei.

Sägebörse:
Sie sprachen es gerade schon an. Eigentlich führen Sie einen Trowalbetrieb. Wie kommt man vom Trowalisieren zum Sägen?

Otto:
Eigentlich ganz einfach. So wie Sägebetriebe zum Trowalisieren kommen, kam auch ich zum Sägen. Kunden verlangen heutzutage ein fertiges oder zumindest ein halbfertiges Produkt. Ob die Sägerei trowalisiert oder der Trowalbetrieb sägt ist hierbei nebensächlich.

Sägebörse:
Das heißt Sie sind durch Anfragen zum Sägen gekommen?

Otto:
Ja, im Prinzip schon. Wir haben in den letzten Jahren immer häufiger festgestellt, dass uns Aufträge verloren gingen, weil Sägebetriebe Trowalanlagen angeschafft haben. Da lag es auf der Hand bei den nächsten Anfragen das Sägen mit anzubieten. Der Erfolg gab uns recht.

Sägebörse:
Sie sprechen vom Erfolg. Wie Sie mir gesagt haben erwarten Sie für Januar eine Lieferung von drei weiteren Sägeautomaten.























Otto:
Wie Sie wissen haben wir im September letzten Jahres bei der Firma Meba drei Sägeautomaten bestellt, die jetzt zur Auslieferung kommen.

Sägebörse:
Dienen diese Maschinen nur zur Erleichterung der Abwicklung oder sind auch Produktionszuwächse geplant?


























Otto:
Selbstverständlich planen wir damit Produktionszuwächse. Die Anfragen der letzten Monate haben uns gezeigt, dass der Markt für die Lohnarbeit Sägen noch lange nicht gesätigt ist. Wir haben natürlich die Neuanschaffungen an bestehenden Aufträge angelehnt, in sofern dienen Sie auch zur Erleichterung für die derzeitige Produktion, aber sie sind größer und mit mehr Möglichkeiten ausgestattet, was uns die Tür in weitere Segmente des Marktes öffnen soll.


Sägebörse:
In wieweit hat sich Ihr Produktionsspektrum durch die neuen Maschinen erhöht?

Otto:
Bisher konnten wir bis zu einem Durchmesser 320 mm Lohnsägearbeiten anbieten. Die neuen Maschinen können alle bis zu einer Breite von 500 mm spannen. Die erste, bereits aufgestellte Maschine kann darüber hinaus beidseitig Gehrungen sägen. Bei dieser Maschine setzen wir speziell auf hohe Flexibilität und Bedienerfreundlichkeit. Sie kann im Automatikbetrieb selber über große Längen Material zustellen
und verfährt eigenständig die Winkel. Das macht uns sehr präzise, schnell im Prozess und schnell beim Umrüsten.

Sägebörse:
Ich sehe aber auch noch andere Maschinen in der eigens umgerüsteten "Sägehalle". Haben Sie neben den Sägen auch andere Maschinen angeschafft?

Otto:
Ja. Auch da gehen wir auf die Bedürfnisse des Marktes ein. Wir haben für spezielle Aufgabenstellungen eine Anphasmaschine angeschafft, die heute schon monatlich über 60 to. unseres Sägegutes anphast.

Sägebörse:
Sie sprechen von Anarbeitung. Machen Sie für Ihre Kunden außer den bereits erwähnten Sägen, Trowalisieren und Anphasen denn auch noch weitere Anarbeitungsschritte?

Otto:
Bei uns kann der Kunde heute Anarbeitung in einem sehr breitem Spektrum ordern. Bohren, Gewindeschneiden und Senken gehören in großen Umfang zu unserem Tagwerk. Drehen und Fräsen bieten wir auch an, bisher aber nur in kleinen Mengen.

Sägebörse:
Drehen und Fräsen sie selbst oder bieten Sie diese Anarbeitung durch Kooperation mit anderen Dienstleistern an?



Otto:
Nein, wir verlassen uns auf keine anderen Firmen. Wie Sie sehen bieten wir alles selbst an. Wenn schon Dienstleister - dann richtig. Alles aus einer Hand - keine Verzögerungen durch Transport oder Koordination.

Sägebörse:
Das klingt nach sehr viel Arbeit. Wie steht es mit den Mitarbeitern? Suchen Sie direkt neue Fachkräfte oder bilden Sie aus?

Otto:
Zuerst sei gesagt, dass es noch nicht soviel Arbeit ist, wie es vielleicht jetzt klingen mag. Unsere Stärke liegt darin, dass Mitarbeiter nie Leerlaufzeiten bei uns haben. Wer bei Trowal nicht gebraucht wird sägt und wer an der Säge nicht gebraucht wird dreht. Natürlich werden unsere Mitarbeiter ordentlich eingewiesen und geschult. Für die Zukunft halte ich mir beide Wege offen. Entweder ich bekomme Fachkräfte oder halt ungelerntes Personal, dass bei uns eingewiesen wird.






























Sägebörse:
Das alles klingt nach viel Wachstum und nach äußerst positiver Ausrichtung für die Zukunft. Ich wünsche Ihnen an dieser Stelle viel Erfolg dabei. Herr Otto, herzlichen Dank für das Gespräch.

Otto:
Ich möchte Ihnen noch einmal ausdrücklich danken - für Ihren Besuch und für die Möglichkeit mich bei Ihnen vorstellen zu können.