Flott nach Neustart obenauf
Aktualisiert am: 26.01.2015 16:39
EINWEIHUNG: Werkzeugmaschinenhersteller aus Remscheid hat die Talsohle überwunden und präsentiert seinen neuen Vorführraum.

Fünf Jahre nach der Insolvenz und dem Neustart ist die Firma Flott Werkzeugmaschinen wieder obenauf. Der Hersteller von Bohrmaschinen, Sägen und Schleifen kratzt dieses Jahr beim Umsatz an der Sechs-Millionen-Euro-Grenze, die Eigenkapitalquote liegt bei über 20 Prozent, die Mitarbeiterzahl ist seit 2009 von 15 auf 35 geklettert, die Montage wurde ausgelagert, und ein neuer Vorführraum am Stammsitz in Vieringhausen 131 präsentiert seit einigen Wochen Produkte, die die Marke Flott weiter ausbauen sollen. 



Made in Remscheid ist die Devise des Mittelständlers



Das ist eine Entwicklung, die in dieser Intensität nicht zu erwarten war, sagt der geschäftsführende Gesellschafter Jan Peter Arnz hocherfreut. Mit dem Flott-Vertriebschef Dr. Peter Becker und der Carlon Clemente Gmbh hält er je ein Drittel Anteile an dem Traditionsbetrieb. 1854 wurde Flott von dem Schmied Friedrich August Arnz gegründet. Bohrwinden und Brustbohrmaschinen von höchster Qualität entwickelte das kleine Familienunternehmen vor 160 Jahren. Das Angebot hat sich verändert, der Anspruch ist in fünfter Generation geblieben. Die Arnz Flott GmbH, wie sie offiziell heißt, hat viele Mitbewerber, ihr Trumpf lautet: Präzision und Qualität. Made in Germany, oder besser gesagt: Made in Remscheid ist die Devise des Mittelständlers. Gestärkt wird die regionale Verbundenheit über den Einstieg von Carlon Clemente (CNC Bearbeitung und Maschinenbau) aus dem Morsbachtal.Es war nicht zuletzt diese Vernetzung, die Arnz wieder flottmachte. Wir sind eine Marke im Inland, betont Jan Peter Arnz. Der Export sei freilich ausbaufähig, sagt der Geschäftsführer. China ist für Flott ein weißer Fleck. Im Hochpreissegment, das die Remscheider bedienen, sind die Fernöstler nicht unbedingt der richtige Abnehmer. 



Vor zwei Jahren verlagerte Flott die Montage sowie den Warenein- und -ausgang in den drei Kilometer entfernten Bökerbau an der Weststraße. Der zweite Standort und eine Freifläche im Stammhaus ermöglichten es, dass Flott einen Schulungs- und Vorführraum einrichtet. Hingucker sind die für Flott typischen Säulen- und Tischbohrmaschinen. Die wirtschaftliche Lage erlaubt es, dass das Unternehmen seine komplette Maschinen-Produktfamilie für 450 000 Euro Investition komplett überarbeitet und an den TB 13 anlehnt, eine 13mm Tischbohrmaschine mit Display, die in anderthalb Jahren zum Wegweiser für das Corporate Identity der Firmenprodukte werden soll.



Mit der Tisch-Bohrmaschine TB13 Plus legt Flott vor. Das displaygesteuerte Modell für 2350 Euro mit Kopf, Arm und Fuß, das als einziges auf dem Markt professionelles Bohren und Gewindeschneiden erlaubt, wie Jan Peter Arnz betont, soll Vorreiter für ein einheitliches Baukastensystem in der Produktpalette des Remscheider Traditionsunternehmens werden.