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Erinnerungen und Aussichten zur Eröffnung

Aktualisiert am: 16.06.2018 12:58
Es geht los; letzte Vorbereitungen laufen und dann füllen sich die Gänge.

Sehr geehrte Aussteller, ich begrüße Sie sehr herzlich zur ersten Special Interest Messe der Sägebranche. Die Frage, die sich alle haben stellen müssen war: was machen wir hier? Die Antwort kann ich nicht geben, die muss von Innen heraus kommen. Aber Hilfen kann ich anbieten.

Lassen Sie mich kurz erzählen was ich alles gehört habe in den letzten zwei Jahren: Der Brexit wird uns schwächen, die Amerikaner zerstören Märkte, wir werden unter einem Wirtschaftskrieg leiden, Russland gefährdet unsere Wirtschaft, die Märkte in Russland entwickeln sich nicht wie vor Jahren erwartet und China.das möchte ich gar nicht alles aufzählen.
Die Römer kamen aus dem Süden und gingen dorthin zurück; die Wikinger aus dem Norden. Ob wir irgendwann russisch, amerikanisch oder chinesisch sind, das ändert doch nichts am Sägen.

Lassen Sie mich dazu Marcus Gull zitieren, Salzburger mit Firmen in Wien und New York, Werbefachmann und Firmenberater. Gibt es depressive Marken? Oder gar Firmen? Meine Meinung: ja, gibt es. Mutmaßlich besonders viele in der Sägebranche! Gull macht Beispiele woran man das erkennt:

Das Unternehmen befasst sich in zunehmendem Maße mit der Konkurrenz und immer weniger mit den eigenen Zielen.
Im Unternehmen werden zunehmend die sogenannten Umstände diskutiert, in denen man sich befindet.
Die Mitarbeiter reden öfter übereinander als miteinander.
Der Preis gewinnt als Argument an Bedeutung.
Man kann sich im Unternehmen die Zukunft nicht mehr vorstellen.

Das kommt meinen Erfahrungen der letzten zwei Jahre ziemlich nahe. Bei dem, was ich alles gehört habe im Vorfeld muss man zu dem Schluss kommen: es gibt sogar depressive Branchen. Aber warum um Gottes willen? Schauen wir uns die Lösung an: Sie ist einfacher als man glauben mag. Wozu besteht mein Unternehmen oder diese Technologie?

Auch hier möchte ich noch einmal Marcus Gull zitieren: Was ist der Zweck deines Unternehmens?
Die schnelle Antwort lautet: Geld verdienen, Profit machen! Shareholder Value, also. Darum kanns natürlich nicht gehen. Das wäre ja, als würde es beim Essen um die Kalorien gehen, die ins System kommen. Dann würden wir uns längst ganz einfach aus Tuben ernähren.

Ich teile all diese Sorgen der Branche nicht. Sägen war, ist und wird immer der Anfang einer fast jeden Wertschöpfungskette sein.

Aber die Abschaffung des Verbrennungsmotors, das wird massive Einbußen bei der Sägetechnik geben. Schluss damit! Schauen wir nach vorne.
3D Druck ist hierfür ein ganz hervorragendes Beispiel. Wussten wir vor 20 Jahren doch noch gar nicht, dass es so etwas geben wird. Es ist brandaktuell, hochmodern und äußerst innovativund benötigt das sägen.

Viele derer, die sich eine Zukunft vorstellen können, die wissen wozu ihr Unternehmen da ist sind heute hier.
Hier wird gezeigt, was die Branche kann; wo sie hin will. Hier ist die geschwellte Brust der Branche. Hier sind die Menschen, die wissen wozu das Pferd angeschafft wurde.
Nicht, um zu vermuten das es krank wird oder zu wissen das es stirbt..um zu reiten.
Also reiten sie los. Nutzen Sie die Zeit um Gespräche zu führen; innerhalb und außerhalb unserer Branche.
Tauschen sie sich aus. Stellen sie sich vor. Machen sie Geschäft.

Hier werden sie nicht gestört. Die Depressiven sind zuhause.

Ich wünsche Ihnen eine schöne, erfolgreiche Zeit hier in Augsburg.